Main-Kinzig Kreis Vergleichskampf in Istra / RusslandTolle Eindrücke für TVG Athleten


MKK

Der diesjährige Vergleichskampf der Partnergemeinden des MKK fand in Istra / Russland statt.

Zu dieser Auswahl gehörte auch eine große Gruppe von Athleten des TVG, die stolz die Farben des Main Kinzig Kreises vertreten habe.

Zum insgesamt 24 Mann und Frau starken Aufgebot gehörten auch 9 Athletinnen und Athleten des TVG. Eigentlich waren es 10, aber leider verweigerte die Russische Botschaft dem Nachwuchssprinter Luca Agostini das Einreisevisum nach Russland und so mußte er , ebenso wie Mesut Nayir von der SG Schlüchtern, zu Hause bleiben.

 Mit Ann-Kathrin Schlegel ( Weitsprung und 100 m), Ricarda Baake ( Kugel und Speer), Lisa Habermann ( 80 Hürden und Hochsprung ), Vanessa Amon ( 80 Hürden und Hochsprung ), Janina Kröll ( 80 Hürden und Hochsprung ),Suriya Dornheim (Kugel und Speer) Jana Noll ( 100m und Weitsprung )sowie Hendrik Schrimpf ( 80 Hürden und Hochsprung) und Volkmar „Volki“ Noeske ( 100m und 1000 m ) war eine leistungsstarke Truppe vertreten. 
Dazu kamen noch 3 Athleten von der DJK Freigericht ( Jasmin Reus, Andreas Reus und Phillip Sinsel), Simon Kirsch vom TV Bad Orb, Giulia Hesse, Jeme Gutu und Matthäus Woschek vom SSC Hanau Rodenbach, sowie Bernd Bohmeier und Sabrina Scharmann von der LAZ Bruchköbel.

Als Betreuer waren Manfred Benzing ( DJK ), Gaby Kröll und Marina Budanow ( TVG ) und Louis Rack mit an Board.

Die Mädels mussten aus dem Vorjahr ihren Titel verteidigen und hatten an sich selbst hohe Ansprüche gestellt.

Am Sonntag Abend um 20 Uhr war dann auch endlich Abfahrt mit dem Partnerschaftsbus Richtung Frankfurter Flughafen. Alle waren schon gespannt was in der darauffolgenden Woche alles auf sie zukommen würde. Mit einem kurzen Zwischenstopp in Hanau um die restlichen Athleten an Board zu nehmen kam die Truppe gegen 22. Uhr endlich am Flughafen an. Schnell wurde eingecheckt, damit man dann in Ruhe das WM Endspiel Frankreich gegen Italien in der Abflughalle verfolgen konnte.

Endlich um 23.50 startete dann der Flieger von Aeroflot, Unkenrufen zum Trotz keine Propellermaschine, Richtung Moskau – Sheremetjevo. Nach ca. 3 Stunden Flug und 2 Stunden Zeitverschiebung landete die Delegation pünktlich um 5.50 . Erste Schrecksekunden bei der Einreise, da die Passkontrolle Giulia Hesse nicht einreisen lassen wollte. Nach endlosen Gesprächen durfte sie dann doch... weil sie zur Gruppe gehörte.
Auch das komplette Gepäck, inklusive der Trikots, Speere und dem Medikoffer waren angekommen. Am Ausgang empfing uns dann auch schon unsere Russische Dolmetscherin und brachte uns zum entfernt gelegenen Busparkplatz. Alle ziemlich müde, aber trotzdem aufgedreht ging es dann noch ca. 70 km zu unserer Unterkunft , der Pension „ Lesnaja Poljana „ in der Nähe der Stadt Dedowsk
Nette Doppelzimmer mit eigenem Bad wurden bezogen und die Umgebung erkundet. Freudig wurde das dazugehörige Hallenbad, die Sporthalle und der See, liebevoll auch „ Tümpel „ genannt unter die Lupe genommen. Der Anreisetag war, bis auf die Mahlzeiten ohne Verpflichtungen. Abends dann die Besprechung der Delegationsleiter bei der es auch T-Shirts für alle Athleten und Betreuer gab. Abends dann ein Karaoke Abend.

Der nächste Tag begann mit einem recht deftigen Frühstück ( wie eigentlich jeden Morgen ) mit Milchreis oder Graupensuppe aus dem Mannschaftstopf an jedem Tisch, sowie warmen Speisen ( Hackbraten, Hähnchen mit Reis, Würstchen im Schlafrock. Im Anschluss nahm jeder sein Lunchpaket in Empfang um den Tagesausflug nach Moskau gut zu überstehen. Nach der Ankunft der gesamten Teams am Roten Platz, machten sich die Deutschen erst einmal ins Kaufhaus Gum um die nötigen Rubel zu wechseln. Danach wurde der Kreml, das Lenin Mausoleum, die Basiliuskathedrale und das Historische Museum betrachtet.
Ein kleiner Spaziergang führte und dann durch die Straßen von Moskau erreichten wir nach 4 Stunden wieder unseren klimatisierten Bus, eine Wohltat bei Außentemperaturen von 40 Grad und mehr. Weiter ging die reise zu den Sperlingsbergen mit einem schönen Ausblick auf das Panorama von Moskau. Dort findet man auch Sprungschanzen und einen Skilift. Auch für den Erwerb von Andenken in Form von Matrijoschka Puppen und anderen Souvenirs war gesorgt.

Weiter ging die Fahrt zum Siegespark (Poklonnaja Gora ) mit einem erfrischenden Bad in den Wasserbecken. Erschöpft von den ungewöhnlich warmen Temparaturen und den vielen Eindrücken kamen wir dann wieder zurück in unsere „ Pension „ Schnell zum lecker Abendessen. Abends wurde dann wie fast jeden Abend zur russischen Disko geladen.

Am Mittwoch stand die Besichtigungstour des Rayon Istra mit dem Kloster Nowo-Ierusalimskij und das Militärmuseum Snegirjöwskij auf dem Programm. Am Nachmittag hatten wir die Gelegenheit in Dedowsk ein bisschen bummeln zu gehen und uns mit dem nötigsten einzudecken. Im Anschluss stand dann das erste Training auf dem neuen Sportplatz von Dedowsk an.
Mit erstaunen stellten wir fest, das zwar die Rundbahnen, jedoch nicht die anderen Wettkampfstätten fertiggestellt waren. Auch die „ Malerarbeiten „ auf der Bahn waren in vollen Gange. Somit beschränkte sich unser Training auf ein kurzes Warmlaufen und die Erkundung der Wettkampfstätten, ein kurzes abchecken der Konkurrenten und die Suche nach Schatten. Am Mittwoch begann auch für alle Athleten die abendliche Nachtruhe schon um 22. Uhr, die auch eingehalten wurde.

Am Donnerstag endlich der Wettkampftag. Mit dem Partnerschaftsbus und einer Polizeieskorte ging es zum Stadion. Dort angekommen bot sich uns ein Flair wie bei einem großen internationalen Wettkampf. Die Mannschaften der Partnergemeinden marschierten hinter einem Namensschild und der Nationalflagge, unter Marschmusik, in das Stadion ein .

Nach einer kurzen Ansprache wurde dann der Wettkampf eröffnet. Als ersten standen die Hürdenläufe auf dem Programm. Hendrik gewann souverän seinen Lauf in 11.5 Sekunden und erreichte damit den Endlauf. Auch der zweite Starter des MKK Matthäus Woschek, kurz „Schnucke „ genannt konnte mit erreichten 13,6 sek. in den Endlauf einziehen. Im Endlauf konnte sich Hendrik noch einmal steigern und seine eigene Bestleistung auf 11,3 sek. herabsetzten und mit großem Abstand gewinnen.
Matthäus lief hier die gleiche Zeit wie im Vorlauf und wurde damit 5.Im Anschluss kamen dann die Mädels. Lisa gewann ihren Vorlauf in guten 12,4.

Einen Schock versetzte Vanessa Amon, die an der vorletzten Hürde in straucheln kam und stürzte, sich aufrappelte und mit einem Bocksprung über die letzte Hürde mit einer Zeit von 14,6 sek ins Ziel kam. Auch Janina Kröll, geschockt von Vanessas Sturz kam mit 14,2 sek ins Ziel. Alle 3 Athletinnen konnten somit in den Endlauf einziehen. Hier zeigte Vanessa was in ihr steckte. Sie gewann den Endlauf mit einer Zeit von 12,2 vor Lisa Habermann mit 12,5. Janina wurde hier 4. mit 14,0.

Im Anschluss fanden mehrere Disziplinen gleichzeitig statt . Im Weitsprung legte Ann-Kathrin gleich im ersten Sprung eine Bestmarke vor, die bis zum Ende Bestand hatte und ihr damit den ersten Platz einbrachte. Auch hier eine neue Bestleistung mit starken 5,28 m. Hier waren noch Jana Noll und Giulia Hesse am Start. Jana sprang , endlich Verletzungs- und Schmerzfrei mit 4,43 sich knapp vor Giulia mit 4,33 platzieren. Zwischendrin dann auch noch die 100m die Ann-Kathrin (13,0 ), ebenso wie Jana ( 13,7) und Jasmin Reus (13,7) absolvierten.
Im Endlauf, den ebenfalls alle der Athletinnen erreichten konnte sich Ann-Kathrin auf sagenhafte 12,8 sek steigern. Jasmin erreichte hier mit 13,8 Platz 4. und Jana mit 14,0 Platz 5.

Bei den Jungs, geschwächt durch die Nichteinreise von Mesut und Luca mussten die 1000 Meter Läufer aushelfen und in die Bresche springen. Mit erstaunten Blicken nahmen Jeme und Volki unseren Anschlag auf und starteten über 100 Meter ( nein, keine Null vergessen ). Als drittes war Matthäus noch mit von der Partie. Volki erreichte mit 12,4 eine tolle Zeit und zeigte auch somit seine Qualitäten als Sprinter. Jeme und Matthäus erreichten 13,5 und 13,8.

 Beim Weitsprung der A Schüler waren Andreas Reus und Simon Kirsch am Start. Andreas legte eine tolle Serie hin und wurde im Ende mit 5,84 m Vierter. Simon erreichte mit 5,36 m den 7. Platz. Auch hier kam es zu Überschneidungen. Parallel dazu lief das Kugelstoßen. Andreas konnte hier eine neue Bestleistung und mit 11,99 m und Platz 2 aufwarten. Phillip Sinsel erreichte mit 11,54 m den 4. Platz. Im Hochsprung waren mit Hendrik Schrimpf und Bernd Bohmeier zwei recht versierte Springer am Start. Beide überquerten 1,65 m , was in der Endabrechnung Platz 3 für Hendrik und Platz 4. für Bernd bedeutete. Dieser stellte mit 1,65 auch eine neue persönliche Bestleistung auf.

Jetzt ging es an die Mittelstrecken. Zuerst musste Giulia ran. Sie kam mit einer Zeit von 2:29, 1 als zweite ins Ziel. Im folgenden Lauf konnte Sabrina Scharmann in einem Schlussspurt als erste das Ziel mit einer Zeit von 2:26,1 erreichen und damit den Gesamtsieg erringen.

Bei den Schülern gingen unser „ Sprinter“ diesmal auf ihrer Paradestrecke an den Start. Jeme konnte mit 2:54,0 den 2. Platz und Volkmar mit neuer Bestleistung von 2:55,5 den 3. Platz erreichen.

Im Hochsprung der Schülerinnen war das Hürden Trio Lisa, Vanessa und Janina am Start. Lisa und Janina übersprangen sicher 1,45 und scheiterten nur äußerst knapp an den aufgelegten 1,50 m. Vanessa übesprang zwar die 1,50, war aber mit sich selbst nicht zufrieden. Im Ende brachte ihr das Platz 3, Lisa und Janina landeten auf Platz 4 + 5.

 Nun aber zum Kugelstoßen der Schülerinnen. Hier waren mit Ricarda Baake und Suriya Dornheim nur zwei Athletinnen am Start. Cadi gewann nach Anfangsschwierigkeiten das Kugelstoßen mit tollen 11,23 m. Suriya erreichte mit 8,29 Platz 11.
Diese beiden Athletinnen waren ebenfalls , zusammen mit Jasmin Reus, beim Speerwerfen am Start. Ricarda lag bis zum letzten versuch mit 39,07 ( neue Bestleistung ) in Führung und musste sich im letzten Versuch der Weißrussin Tanya Holadovish mit 42,97 geschlagen geben. Suriya warf 29, 14 und wurde damit 5., Jasmin konnte alle Würfe im Sektor einbringen und wurde mit 27,60 m Sechste. Im Sperrwerfen der Schüler wurde Simon Kirsch mit 39,04 m Fünfter.
Bernd Bohmeier warf 30,12 und Phillip Sinsel 26,67 m.

Den Abschluss bildete bei brütend heißen Temperaturen im Stadion die Staffelläufe. Die Mädels gingen mit Janina Kröll als Startläuferin, Ann-Kathrin Schlegel auf Position 2, Vanessa Amon und Lisa Habermann an den Start. Sie konnten mit Sicherheitswechseln ihren Lauf mit 53,3 Sek, über 1 Sek. vor der nächsten Staffel gewinnen.

Die Schüler gingen mit Matthäus Woschek, Hendrik Schrimpf, Phillip Sinsel und Andreas Reus an den Start und erreichten im Ende Platz 5 mit 50,4.

Nun begann das Warten auf die Ergebnisse. Bei den Mädels waren wir uns eigentlich sicher, das sie gewonnen hatten... aber die Jungs. Endlich ging es zu den Siegerehrungen. Ein schöner Einfall, die Athleten in den einzelnen Disziplinen mit Medaillen und Urkunden zu beschenken. In Landestracht (original Tracht der Olympischen Spiele 1980 in Moskau ) begannen die Ehrungen... leider in Russisch und manchmal mit unverständlicher Aussprache der Namen.

Nun folgte eine Ehrung, bei der zuerst keiner wusste was es war. Die Russischen Gastgeber hatten sich entschlossen, die Jungen und Mädchen zusammen zu werten. Freudig war die Überraschung, das das Team des MKK den Pott des Siegers wieder mit nach Hause nehmen durfte. Mit mehr als 20 Punkten Vorsprung ( 279 Punkte ) vor der Mannschaft Russlands (254)(Istra), sogar 103 Punkten vor der Tschechischen Republik(176) und nochmals 20 Punkten vor Polen(159).Es folgten Weißrussland mit 155 Punkten, Ungarn mit 126 Punkten und einer kleinen Truppe aus Russland ( Troick) die mit 49 Punkten das Schlusslicht bildeten

Abends wurde dann zünftig in der Disco gefeiert.

Am Freitag fand dann ein Minifußballturnier für die Jungen und ein Straßenbasketballturnier für die Mädchen statt. Hier ließen wir galant den anderen Nationen den Vortritt, denn den dicken Pokal hatten wir ja schon ;-) Ziemlich erschlagen von der Hitze genossen unsere Athleten lieber den See., Abends dann wieder Diskoabend und der Abschied von Russland.

 Am Sonntag morgen um 0.30 erreichten wir endlich wieder heimatliche Gefilde, mit der Bitte an die Eltern, die nächsten Wochen keinen Milchreis, Kartoffelbrei, Hackbraten Suppe oder Graupen aufzutischen. Auch Nutella müsse in der nächsten Woche nicht unbedingt sein.

Alles in allem war es eine sehr interessante Woche, mit vielen neuen Eindrücken, Freundschaften und jede Menge Bilder.